Sportliche Aktivitäten außerhalb des Vereins

› zur Übersicht

Schüleraustausch in Kanada

01.09.2022 Im Folgenden schildert Sebastian Endres seine beim Schüleraustausch in Kanada gemachten Erfahrungen und welche Unterschiede es zum deutschen Schulbetrieb gibt.

Was war der Anlass für Deinen Kanada-Aufenthalt?
Ich wollte schon immer mal einen Auslandsaufenthalt machen. Dank meiner Eltern, die mich von Anfang an unterstützt haben, konnte ich mir diesen Wunsch erfüllen. Mit Hilfe einer Organisation konnte ich mich am School District Ontario bewerben und daraufhin aus mehreren Schulen auswählen.
Das war aber das kleinste Problem, da wir sehr viele Dokumente für die Einreise nach Kanada ausfüllen mussten: Kurz vor meiner Abreise hatten wir einen ganzen Ordner voller Dokumente.


2022_Kanada_SebEndr.jpg

Wann genau warst Du weg? Wo bist Du zur Schule gegangen?
Ich habe fünf Monate in Kanada verbracht, genauer gesagt im Bundesstaat Ontario. Dort habe ich in Long Sault bei einer Gastfamilie mit zwei Gastbrüdern und einem weiteren Austauschschüler gelebt. Long Sault ist ungefähr 15 Minuten von der 40.000-Einwohner-Stadt Cornwall entfernt, wo ich auf die St. Joseph Secondary School gegangen bin. An dieser Schule mussten wir Schuluniform tragen und wie bei jeder anderen kanadischen Schule wurde um 8 Uhr die Nationalhymne gespielt – das war eine komplett neue Erfahrung für mich.

Warst Du in eine „normale“ kanadische Klasse eingebunden? Gab es noch andere deutsche Mitschüler?
In kanadischen Schulen werden pro Halbjahr nur vier Kurse unterrichtet. Nach jedem Halbjahr müssen die Schüler ein Examen in jedem der Kurse sowie eine mündliche Prüfung ablegen. Meine Kurse waren ESL Englisch (= English as a Second Language), Sport, University Englisch und University Geschichte.
Im erstgenannten Englischkurs waren nur Austauschschüler aus fünf unterschiedlichen Nationen. In den restlichen Kursen war ich ausschließlich mit kanadischen Schülern in einer Klasse. Die Unterrichtssprache war Englisch.
Auf meiner Schule gab es tatsächlich nur einen weiteren deutschen Mitschüler, der aber zwei Monate später nach Kanada kam. An den anderen Schulen in Cornwall gab es aber viel mehr deutsche Austauschschüler.

Was empfandest Du als die größten Unterschiede zum deutschen Schulbetrieb?
Der kanadische Schulalltag unterscheidet sich vom deutschen Schulbetrieb schon ganz erheblich. An meiner Schule begann der Schultag immer um 8 Uhr und endete immer um 14 Uhr – es gab keinen Nachmittagsunterricht. An meiner Schule in Deutschland habe ich von Montag bis Donnerstag neun Stunden und komme meistens erst gegen 17 Uhr nach Hause.
Ein weiterer großer Unterschied sind die Schulmannschaften. Ich habe selbst in zwei verschiedenen Teams gespielt, einmal Badminton und im Soccer-Team. An einem Spieltag bekommst du große Unterstützung von der ganzen Schule: Jeder Lehrer und alle Schüler wünschen dir Glück oder beglückwünschen dich zu einem Sieg oder zu deiner Leistung. Beim Soccer-Team waren wir zum Beispiel verpflichtet, unsere Trikots vor dem Spiel zu tragen, damit jeder wusste, dieser Spieler ist ein Mitglied des Teams. Am Ende des Jahres finden die Athletic Awards statt. Dort wird jedes Sportteam geehrt und die besten Spieler ausgezeichnet. Bei dieser Veranstaltung kommen alle Athleten mit Hemd oder sogar Anzug, da der Sport an den Schulen einen sehr großen Stellenwert hat. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass der Sport viel wichtiger genommen wird als der normale Schulalltag.

Musst Du den Schulstoff, den Du in Deutschland versäumt hast, nachholen?
Ja. Da ich aber in der 11. Klasse bin und in der 13. Klasse Abitur mache, ist es zum Glück kein prüfungsrelevanter Stoff.

Worin siehst Du den größten Nutzen Deines Aufenthalts?
Der größte Nutzen meines Aufenthalts war bei mir die Verbesserung meiner Englisch-Kenntnisse und das Kennenlernen von Land und Leuten. Ich habe großartige Menschen getroffen, neue Freunde gefunden und die Zeit in Kanada einfach nur in vollen Zügen genossen.

Standen auch Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten auf dem Programm?
Wir waren mit der ESL-Klasse in Ottawa und besuchten dort die „National Gallery of Canada“ sowie das Parlamentsgelände. Ansonsten hatten wir leider keine weiteren Ausflüge.

Was hat Dich am meisten in Kanada beeindruckt?
Am meisten haben mich die Lockerheit und die Offenheit der Kandier beeindruckt. Alle Kanadier, die ich getroffen habe, waren sehr interessiert und wollten mehr über mich, Deutschland und Europa erfahren.
Sehr verwundert – man könnte sogar sagen: erschreckt – haben mich allerdings die Gesetze zum Umgang mit Waffen. Der beste Freund meines Gastbruders besaß mit 14 Jahren schon ein Gewehr und eine große Armbrust, mit der er regelmäßig zur Jagd ging. Die Waffen dürfen zwar ausschließlich zur Jagd verwendet werden, es erschließt sich mir aber trotzdem nicht, warum ein 14-jähriger Junge eine Waffe besitzen, aber erst mit 19 Jahren offiziell sein erstes Bier trinken darf. Diese Regelungen haben mich sehr irritiert und zum Nachdenken angeregt.



› zur Übersicht

Bergsteigen im Coronajahr 2021

2022_BergtourVolker_B1_2.jpg

12.02.2022 Meine Sucht für das Bergsteigen ist ja vielen bereits bekannt. Nun stellte sich für uns die Frage, was kann man während der Coronapandemie mit ihren Einschränkungen in den Bergen wagen. Übernachtungen auf Berghütten waren nahezu unmöglich. Man hätte den eigenen Schlafsack, eigenes Kopfkissen und eigenes Laken mitbringen müssen, da es keine Decken gab. Damit hätte man zusätzliches Gewicht über die Berge schleppen müssen. Auch die Enge in den Schlafräumen, den Sanitärräumen und auch im Gastraum war uns zu gefährlich. Wir haben die Köpfe zusammengesteckt und konnten uns doch für einige Unternehmungen begeistern.
Wie alle Jahre versuchte ich, die Klettersaison schon früh im Jahr in Südtirol zu beginnen, wenn dort der Fels schon von der Sonne angewärmt ist. Mit meiner Frau Petra quartierten wir uns in einem Hotel in Kurtatsch ein und unternahmen von dort einige Touren. Ein besonders schöner Klettersteig (Ferrata Fausto Susatti) führte uns hoch über dem Gardasee zur Cima Capi. Der Steig ist nicht schwer, bietet aber atemberaubende Blicke auf den Gardasee.
Im Juli plante ich dann mit meinen Freunden Claudius und Harald eine Tour in den Dolomiten – dem für mich schönsten Klettergebiet in Europa. Wegen der Coronaeinschränkungen verzichteten wir auf die sonst üblichen Übernachtungen auf Berghütten und verlegten unser Basislager in ein Hotel in Olang (Pustertal). Von dort konnten wir eine sehr schöne Tour auf den Monte Piana (2324 m), einem Schauplatz im 1. Weltkrieg unternehmen. Zunächst ging es einen steilen Bergpfad – beginnend am Dürrensee – hinauf und dann führte uns ein kurzer Klettersteig auf den Gipfel. Im Ersten Weltkrieg kämpften am Monte Piana (2324 m) Österreicher und Italiener gegeneinander. Der Nordgipfel war von den Österreichern, der südliche Hauptgipfel von den Italienern besetzt. Stellungsanlagen, Schützengräben und Stollen beider Seiten lagen sich nur wenige Meter gegenüber. 14.000 Soldaten, Italiener wie Österreicher, haben hier ihr Leben verloren und fanden am Kriegerfriedhof Nasswand ihre letzte Ruhe. Der Wanderweg auf den Monte Piana führt durch das ehemalige Frontgebiet, entlang sorgfältig wiederhergestellter Schützengräben, Tunnels, Bergstollen und Bombenabwurfstellen.


2022_BergtourVolker_Bild3.jpg

An einem der folgenden Tage erklommen wir über den gleichnamigen Klettersteig den Gipfel des Speikboden (2517m) im Ahrntal. Von dort hat man hervorragende Sicht auf die Zillertaler Alpen.
Im September mieteten wir mit unseren Freunden Uschi und Claudius eine kleine private Selbstversorger-Berghütte im Rauristal in Österreich. Wir konnten bei gutem Wetter schöne Touren und Gipfelbesteigungen durchführen und zum Abschluss noch den Mauskarklettersteig in Bad Gastein begehen. Nach den Touren belohnten wir uns dann immer mit einem selbstgekochten Menü, einem Bier oder einem Glas Wein auf unserer sehr schönen gemütlichen Hütte weitab von all dem Coronatrubel.
Zum Abschluss der Bergjahres 2021 bin ich noch mit meinem Sohn Marc zum Klettern ins Inntal gefahren. Wir wollten auch den Mittenwalder Höhenweg begehen – ein langer aber nicht sehr schwerer Klettersteig. Leider war der Steig aber schon stark verschneit, sodass die Sicherheit vorging und wir nicht die Hochtour, sondern mehrere Tal-Klettersteige absolvierten. Eine sehr schöne Tour war der Geierwand-Klettersteig in Haiming hoch über dem Inntal mit sehr gutem Ausblick auf die Berge des Ötztals. Weiterhin begingen wir den Crazy-Eddy-Klettersteig in Silz und den Leite-Klettersteig in Nassereith.

Durch diese Bergtouren verschaffe ich mir immer eine gute Kondition für die Tischtennisspiele, die ich noch gerne im SC Uttenreuth absolviere.


2022_BergtourVolker_Bild4.jpg

› zur Übersicht

Volker Rubins Namibia-Abenteuer

2021_01_Namibia.jpg

22.02.2021 Vom 13. Oktober bis zum 1. November 2018 bereiste Volker Rubin Namibia, das Land der Wüsten, der Wildtiere, der Sanddünen, der Naturvölker und des größten Canyons auf dem afrikanischen Kontinent. Hier Volkers Bericht über diesen traumhaften Urlaub mit vielen tollen Eindrücken.

Wir haben die Reise bei einem professionellen Anbieter gebucht, der in Kleingruppen die Reise durchführt. Der Reiseleiter war ein Einheimischer, der das Land exzellent kennt, der gut Deutsch sprach und der uns sehr viel über das Land mitgeben konnte. Man kann Namibia auch als Selbstfahrer bereisen.

Wir sind allerdings ca. 4000 km gefahren und waren schon froh, nicht selbst fahren zu müssen. Es war keine Erholungsreise, dafür haben wir nahezu das ganze Land kennengelernt, außer den Caprivizipfel im Nordosten des Landes.

Am 13. Oktober erreichten wir mit einem Nachtflug von Frankfurt mit der Air Namibia die Hauptstadt Windhoek des Landes. Windhoek liegt ca. 1700 m hoch und wird von verschiedenen Gebirgen eingerahmt. Am Vormittag erhielten wir eine Stadtrundfahrt bei der wir die Christuskirche (das Wahrzeichen der Stadt), das Unabhängigkeitsmuseum mit der Statue von Sam Nujoma (erster Präsident Namibias) und weitere Sehenswürdigkeiten besuchten. Wir fuhren auch nach Katatura. Dort wurde zur Zeit der Apartheid die Rassentrennung durchgesetzt und die farbigen Einwohner angesiedelt. Bemerkenswert ist, dass es neben Straßen mit afrikanischen Namen auch viele deutsche Straßennamen gibt. Man trifft auch viele Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, die fließend deutsch sprechen.

Nach der ersten Nacht in Namibia fuhren wir nach Norden in die Nähe von Ojiwarongo und des Waterbergs. Zunächst besuchten wir die Africat-Foundation, eine Stiftung, die sich um den Erhalt der afrikanischen Großkatzen, insbesondere von Geparden und Leoparden, bemüht. Wir fuhren durch das Gelände in einem offenen Jeep und konnten vier Geparden ganz nah kommen und sie beobachten und fotografieren. Dann folgte die erste Übernachtung in einer Lodge am Waterberg. Die Lodges waren immer von sehr guter Qualität. Es gab sehr gutes Essen. Oft wurde gegrillt und man konnte sich am Buffet bedienen. Es gab auch Wildfleisch z.B. Zebra, Springbock, Oryx, Strauss, Eland und Warzenschwein zu essen. Diese Tiere werden auf Farmen für den Verzehr gezüchtet wie bei uns Schwein und Rind.

Am nächsten Tag erfolgte die Besteigung des Waterbergs. Der Waterberg ist ein Tafelberg, der sich ca. 200 m über die nordnamibische Steppe erhebt. Er ist ca. 50 km lang und 16km breit. Wir hatten von oben einen sehr schönen Ausblick auf das Umland, das von dichtem Buschwerk bewachsen ist. Anschließend fuhren wir weiter über Otavi und Tsumeb zur Mokuti Lodge am östlichen Rand des Etoscha Nationalparks.


2021_02_Etosha.jpg

Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.275 Quadratkilometer großer Nationalpark im Norden von Namibia und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. Der Park liegt am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km² große Etosha-Pfanne. Der Name „Etosha“ stammt aus dem Oshivambo und bedeutet so viel wie „großer weißer Platz“. Die Etosha-Pfanne ist eine Salztonebene Der Oktober war sehr trocken, deshalb sah man viele Tiere an den Wasserlöchern. Es gibt natürliche Wasserlöcher, aber auch künstlich angelegte mit einer Pumpstation um die Tiere zu tränken.

Wir fuhren von Osten nach Westen durch den Nationalpark, übernachteten dann in einer Lodge und verbrachen einen zweiten Tag im Park. Wir sahen folgende Tiere: Giraffen, verschiedene Antilopen, Spießböcke, Oryx-Antilopen, Digdig (kleinste Antilope Afrikas), Impala, Strauße, Nashörner, Löwen, einzelne Elefantenbullen und auch ganze Elefantenherden, Zebras, Gnus, Wasserböcke, Elands, Schakale, Adler, Streifenmangusten, Kudus, und Warzenschweine.


2021_03_Himba_Bushmen_Wueste_Lodge.jpg

Am nächsten Tag besuchten wir ein Himba-Dorf. Das war für uns ein weiterer Höhepunkt der Reise. Dem Häuptling des Dorfes müssen wir die Hand geben und mit einer speziellen Formulierung in der Himba-Sprache begrüßen. Das Interessanteste ist die Körperpflege der Frauen. Männer und Kinder waschen sich mit Wasser. Sobald die Himba-Frauen die Geschlechtsreife erreicht haben, ist Wasser für sie tabu. Sie pflegen ihren Körper, indem sie sich über eine Glut setzen und mit dem Rauch ihren Körper desinfizieren. Anschließend reiben sie ihren Körper mit Fett und „roter Erde“ ein. Die roten Körper der Himba sind ganz typisch für dieses Volk. Auch die Haarpflege der Damen ist sehr interessant – es werden Zöpfe geflochten, die auch wieder mit der roten Farbe versehen werden.

Als Nächstes besuchten wir Twyfelfontein. Dort konnten wir auf einer kurzen Wanderung ca. 2500 Felsmalereien und Felsgravuren bewundern. Obwohl diese Attraktion zum Weltnaturerbe erklärt wurde, sind die Zeichnungen nicht geschützt und der Witterung ausgesetzt.
Die Nacht verbrachten wir in der sehr schönen Vingerklip-Lodge. In der Nähe befinden sich Tafelberge ähnlich dem Monument Valley in den USA. In jeder Lodge gibt es auch Swimming Pools. Hier erholten wir uns am Nachmittag am Pool mit traumhafter Aussicht auf die Tafelberge. Am Abend bestiegen wir einen der Tafelberge und hatten ein sehr gutes Abendessen in einem kleinen Restaurant hoch oben auf dem Berg mit einem sehr schönen Sonnenuntergang.

Unser Weiterweg führte uns nun durch das Erongogebirge. Wir besuchten sowohl den Volksstamm der Damara als auch den der Buschleute. Die Leute zeigten uns wie sie in früherer Zeit Feuer machten, Fallen stellten und mit Pfeil und Bogen jagten. Auch Tänze werden uns vorgeführt. Bemerkenswert ist, dass sie keine Instrumente verwenden. Es wurde nur geklatscht und gesungen. Die Buschleute haben eine sehr seltsame Sprache, die vor allem durch „Klicklaute“ auffällt.

Nun ging es an die Atlantikküste nach Swakopmund und Walvis Bay. Vormittags wurden wir zu einer Bootsfahrt eingeladen. Höhepunkt war eine halbzahme Robby, die aus dem Meer kommend aufs Boot kam und dort nach Anleitung unserer Bootsführerin ihre Kunststücke vorführte. Wir konnten sehr viele Robben aber auch Delfine beobachten. Nachmittags hatten wir einen Rundflug über die Namibwüste gebucht. Das war auch ein tolles Erlebnis mit vielen Eindrücken. Abends aßen wir dann eine tolle Fischplatte mit Kingklipp, Kabeljau, Muscheln, Kalamari, Garnelen und tranken dazu südafrikanischen Sauvingon Blanc.

Die nächste Nacht verbrachten wir in der Moon Mountain Lodge. Dort hatten wir einen ganz tollen Blick über die Namibwüste mit ihren wunderbaren Farbschattierungen. Ich bestieg den Hausberg der Lodge und genoss anschließend ein Bad im privaten Pool, der zu unserem Zelt gehörte.

Am nächsten war Abfahrt schon um 5.00 Uhr früh. Wir fuhren zu den großen Sanddünen von Sossusvlei. Ziel war die Besteigung der großen Düne „Big Daddy“. Es waren zwar nur ca. 300 Höhenmeter zu überwinden, aber man geht im Sand drei Schritte hoch und rutscht dann wieder zwei zurück. Es war gut, dass wir die Besteigung am Vormittag angingen, denn gegen Mittag war es schon unerträglich heiß.
Von der Düne rutschten wir dann im Sand hinunter ins Dead Vlei. Dort sahen wir abgestorbene Kameldornbäume – eines der attraktivsten Motive von Namibia. Die Bilder des Dead Vlei sieht man auf jedem Namibia-Prospekt.

Die nächste Nacht verbrachten wir auf einer Farm. Vom deutschen Farmer erfuhren wir viel über die Schafzucht in Namibia. Das Abendessen nahmen wir im Freien ein. Während des Essens wurden wir von Heuschrecken überfallen. Sie saßen auf dem Essen, hüpften in die Getränke und saßen auch auf unseren Köpfen. Dies war schon sehr gewöhnungsbedürftig.

Dann erreichten wir das zweite Mal die Atlantikküste und besuchten die Stadt Lüderitz. Lüderitz hat vor allem zur Zeit der Diamantensuche Berühmtheit erlangt. Bei Lüderitz befindet sich auch die Haifischinsel. Dort wurden die Herrero und Nama nach dem Krieg gegen die deutsche Schutztruppe interniert. Sie wurden dort sehr schlecht behandelt und viele von ihnen starben an Unterernährung und an Krankheiten.

Am nächsten Morgen ging es dann nach zur Diamantensiedlung Kolmannskuppe. Dort siedelten all die Menschen die ihr Glück bei der Diamantensuche versuchten. Es gab alles was zu der Zeit gut und teuer war. Alles wurde aus Deutschland importiert. Nachdem der Diamantenrausch zu Ende war, verfiel die Siedlung und die Wüste holte sich die Siedlung zurück. Alle Häuser sind vom Sand überflutet und es ist sehr eindrucksvoll, durch diese Geisterstadt zu wandern. Heute ist die Geisterstadt ein Museum und es werden dort auch Führungen angeboten bei der man sehr viel Information über die Geschichte der Gegend erhält.

Wir fuhren weiter nach Süden und erreichten mit dem „Fishriver Canyon“ den südlichsten Punkt unserer Reise. Der Fischfluss-Canyon ist der zweitgrößte Canyon der Erde, nach dem Grand Canyon in den USA. Er ist etwa 160 km lang, ca. 27 km breit und bis zu 550 m tief. Ich wäre gern in den Canyon abgestiegen, aber es ist verboten. Wir wanderten am Rand des Canyons entlang und konnten eine Menge eindrucksvolle Fotos schießen. Die nächste Nacht verbrachten wir in der traumhaft schönen Canyon Lodge. Sie ist eingebettet in tolle Fels-Arrangements. Da ich nicht in den Canyon absteigen konnte, bestieg ich zwei der Felsen nahe der Lodge. Die Felsen leuchteten beim Sonnenuntergang in vielen Orangetönen, aber dann auch in tiefem Rot. Ein sehr schönes Erlebnis beim Abendessen unter freiem Himmel.

Nun ging es wieder nach Norden zunächst nach Keetmanshoop. Dort besuchten wir den Köcherbaumwald. Eigentlich sind die „Bäume“ keine Bäume, sondern Aloen. Da diese Aloen meist nur vereinzelt vorkommen aber hier gehäuft auftreten, wurde der Platz „Köcherbaumwald“ getauft. Am gleichen Tag ging es weiter nach Norden durch die Kalahariwüste. In der Nähe von Mariental verbrachten wir die letzten zwei Nächte in einer Lodge. Jede Lodge hat so ihre Haustiere. Hier gab es eine größere Ansiedlung von Marabus zu sehen und wir konnten Webervögel beobachten, die gerade vor unserer Terrasse ein neues Nest bauten.

Dann kam schon der letzte Tag unserer 20-tägigen Rundreise. Gegen Mittag erreichten wir Windhoek. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung und konnten selbst noch etwas die Stadt erkunden. Wir besuchten den Meteoritenbrunnen, der 31 Bruchstücke des Gibeon-Meteoriten zeigt. Teile des Meteoriten wurden 1836 in einem Meteoritenstreufeld von 300 x 175 km gefunden. Es handelt sich um das größte Meteoritenstreufeld der Erde. Insgesamt wurden etwa 26 Tonnen Meteoritenmaterial gefunden. Wir hatten noch Glück und konnten eine Herrero-Frau in ihrer wunderschönen bunten Tracht betrachten. Am Abend bestiegen wir dann die Air Namibia, die uns zurück nach Frankfurt brachte.



› zur Übersicht

Harald und Volker bestiegen hohe Dolomitengipfel

07.08.2018 Wie schon oft waren die TT-Spieler Harald und Volker zusammen beim Bergsteigen in den Dolomiten. Dieses Mal stand zunächst der Colac (südlich der Marmolada) auf dem Programm. Mit der Seilbahn fuhren wir von Alba nach Ciampac, um auf 2175m in die Ferrata Financieri einzusteigen. Mit 500 Höhenmetern (Hm) Anstiegsleitung und einer D-Stelle (sehr schwierig) waren wir ganz schön gefordert, bis wir den Gipfel erreichten (2715m). Nach der Übernachtung auf der sehr schönen Rifugio Contrin stand die Überschreitung des höchsten Dolomitengipfels, der schneebedeckten Marmolada, auf dem Programm. Zunächst mussten wir auf gutem Weg 900 Hm hochsteigen, um dann den Marmolada-Westgrad-Klettersteig zu bewältigen. Der 3320m hohe Gipfel konnte dann im Gegensatz zu 1999 ohne Gletscherberührung erreicht werden.


2018_TT_Marmolada_online.jpg

Im Abstieg zum Fedeiasee querten wir den oberen Teil des Marmolada-Gletschers, um dann 100 Hm gesichert auf den unteren Marmolada-Gletscher abzuklettern. Nun legten wir zum zweiten Mal die Steigeisen an und querten am Seil den unteren Teil des Gletschers. Es war bei traumhaftem Wetter eine Supertour hinunter zum Rifugio Marmolada am Fedeiasee.

Am nächsten Tag stand die Ferrata Trincee (nördlich der Marmolada) an. Untypisch für die Dolomiten besteht der Padonkamm aus schwarzem Vulkangestein. Eine sehr schwere und steile Einstiegswand verlangte uns viel von unserem Kletterkönnen ab. Nach 10km Gratkletterei und der Begehung von zwei Tunnels (Stellungen des 1. Weltkriegs) stiegen wir wieder nach Arraba ab.

Die letzte große Tour war die Überschreitung der Civetta. Viel Ausdauer und Durchhaltevermögen benötigten wir für die 900 Hm der Ferrata Alleghesi. Dies war zwar gut zu bewältigen, aber der Geröllabstieg über 1100 Hm zurück zum Rifugio Coldai erforderte unser ganzes Können und auch eine Menge Ausdauer (11-Stunden-Tour).

Überglücklich über die tollen Touren und das hervorragende Bergwetter verbrachten wir die letzte Nacht in einem schönen Hotel in Olang, wo wir uns von den Strapazen erholen konnten. Somit blicken wir überglücklich auf eine tolle, sehr gelungene Bergwoche zurück.



› zur Übersicht

Uttenreuther Tischtennisspieler bestiegen den Kilimanjaro

15.02.2016 Zusammen mit Daniela Leuthäußer (Hetzles), Joachim Schneider (Erlangen-Bruck) und Wolfgang Steckert (Etzelsdorf) machten sich Volker Rubin und Harald Böhm auf die Reise zum höchsten alleinstehenden Berg der Erde. Hier Volkers Bericht über dieses eindrucksvolle Erlebnis:

„Wir flogen am 16.Januar 2016 mit KLM von Nürnberg nach Amsterdam, dann weiter mit Kenia Airways nach Nairobi (Kenia) und weiter mit Precision Airline zum Kilimanjaro Airport, der im Süden des Kilimanjaro zwischen den Städten Moshi und Arusha (Tansania) liegt. Nach einer Nacht im Hotel in Moshi begannen wir unsere Besteigung des Kibo. Wir wählten die Machame Route, die angeblich schönste Route auf den Kilimanjao. Leider ist die Route auch sehr viel begangen – im Gegensatz zu der Nordroute, auf der wir 1997/98 nahezu allein unterwegs waren. Die ersten Tage waren sehr regnerisch, was angesichts unserer Ausrüstung und Zelte aber kein Problem darstellte. Die Route war sehr gut angelegt, sodass wir uns optimal akklimatisieren konnten.

Am ersten Tag, nach dem Start auf ca.1800m, stiegen wir bis zum Machame Camp auf ca.3000m auf. Weiter ging es am zweiten Tag zum Shira Camp (3850m). Die nächsten Tage blieben wir auf dieser Höhe, um uns optimal auf den Gipfelsturm vorzubereiten (Baranco Camp 3950m, Karanca Camp 4015m). Während des Tages erreichten wir auch größere Höhen (bis ca. 4450m) – dies fördert die Akklimatisation nach dem Motto „Go high – sleep low“. Am Freitag, dem 22.Januar stiegen wir dann zum Basislager unserer Route, dem Barafu Camp auf 4600m hoch. Dort fällt einem das Schlafen schon schwer. Wir legten uns bereits um 19 Uhr ins Zelt, um etwas zu ruhen. Um 22 Uhr war dann schon Wecken angesagt, da wir um 23 Uhr unseren Aufstieg beginnen wollten. In der Nacht war es zwar trocken, aber es wehte ein eisiger Wind. Wir gingen sehr langsam, um uns nicht zu verausgaben. Bei ca. 5450m waren die Batterien von Daniela leer, sie litt sehr unter dem eisigen Wind. Daniela, Joachim und ein Führer stiegen ab ins Camp.


2016_Kibo-Besteigung.jpg

Wolfgang, Harald und Volker setzten den Aufstieg fort. Wir erlebten einen tollen Sonnenaufgang und erreichten den ersten kleinen Gipfel (Stella Point, 5745m), um 6.10Uhr am 24. Januar. Inzwischen war die Sonne aufgegangen und wir hatten bei blauem Himmel eine ganz tolle Sicht. Nach einer weiteren Stunde Aufstieg erreichten wir gegen 7Uhr den Uhuru Peak, den höchsten der drei Gipfel des Kilimanjaro und mit 5895m zugleich höchsten Punkt Afrikas („TOP of Africa“). Wir genossen den tollen Ausblick auf die Hängegletscher des Kibo.

Anschließend begannen wir den Abstieg und erreichten das Barafu Camp gegen 11Uhr. Dort legten wir uns erst mal für eine Stunde ins Zelt, bevor es das Mittagessen gab, das wie immer sehr gut war. Dann setzten wir den Abstieg fort bis in das Millenium Camp auf ca. 3800m. Das war unsere letzte Nacht im Zelt am Berg. Der nächste Morgen war wunderschön mit toller Sicht. Wir mussten nochmals 2000m absteigen bis zum Mweka Gate. Dort wurden wir mit dem Bus abgeholt und ins Hotel nach Moshi gebracht. Die heiße Dusche und ein schönes Bett waren der verdiente Lohn für die Anstrengungen der letzten Tage.

Die letzten drei Tage unserer Afrikareise verbrachten wir mit Safaris in den Nationalparks Tarangire, Ngorongoro-Krater und Lake Manjara. Wir hatten auf unseren Pirschfahrten viel Glück und konnten viele Tiere beobachten, u.a. Elefanten, Löwen, Nilpferde, Nashörner, Giraffen, Affen, Webervögel, Adler, Warzenschweine und als Highlight einen Baumlöwen, der im NP Lake Manjara oben in einem Baum schlief. Wir blicken auf viele schöne und erlebnisreiche Tage zurück und werden von diesen Erlebnissen noch lange Zeit zehren.“



› zur Übersicht

Unvergessliche Bergtour

Volker_grosse_Zinne.jpg

06.10.2014 Zu seinem 60. Geburtstag hatte Volker Rubin von seinen Bergkameraden ein tolles Geschenk erhalten – eine Bergtour mit Hans Kammerlander, dem weltbekannten Südtiroler Extrembergsteiger. Kammerlander ist einer der erfolgreichsten Bergsteiger der letzten Jahre. Er hat insgesamt 12 der 14 Achttausender bestiegen und ist vor allem auch durch seine Skiabfahrten vom Mount Everest und Nanga Parbat bekannt geworden. Hier Volkers Bericht über dieses einmalige Erlebnis:

Meine Frau Petra hatte die Tour auf die „Große Zinne“ als Geschenk für mich ausgesucht. Schon vorher und auch als ich unten am Fuß der Zinnen stand, war ich mir sicher, aus eigenem Antrieb hätte ich diese Tour mit Hans auf die Große Zinne nicht gewagt, da ich mir die Kletterei auf „Youtube“ schon mehrfach angesehen hatte.

Die „Drei Zinnen“ in den Dolomiten sind UNESCO Weltnaturerbe. Sie befinden sich in den Sextner Dolomiten und sind der bekannteste Anblick in den Dolomiten. Die „Große Zinne“ (mittlere Zinne) ist mit 2999m die höchste der „Drei Zinnen“. Um mich etwas zu akklimatisieren, hatten wir uns schon zwei Tage vor der Besteigung auf der Auronzohütte einquartiert. Am Montag, den 29.9. traf ich mich dann dort mit Hans. Das Wetter war traumhaft – blauer Himmel, viel Sonne und nahezu kein Wind. Die Tage vorher hatte ich trotzdem schlecht geschlafen – ich hatte schon ein wenig Bammel vor diesem Tag.

Pünktlich um 8.30 Uhr erschien Hans Kammerlander auf der Auronzohütte und trank in großer Ruhe noch einen Kaffee. Um 9 Uhr ging es los. Wir stiegen den Steig von 2300 m auf etwa 2450m hoch in die Rinne zwischen Großer und kleiner Zinne (östliche Zinne) hinein. Dort nahm mich Hans ins Seil und wir starteten mit dem Aufstieg. Er begann einfach, wurde dann aber steiler und immer schwieriger: Dreier-Kletterei, teilweise ausgesetzt. (Für Nicht-Bergsteiger: "Dreier-Kletterei" bzw. x-er-Kletterei bezeichnet den Schwierigkeitsgrad.) In den einfacheren Passagen gingen wir gemeinsam, bei schwierigeren Stellen ging er voraus und sicherte mich. Er hatte mich auch kurz instruiert, wie man richtig klettert, und so ging es gut voran. Wir überholten zwei andere Seilschaften und er war sehr mit mir zufrieden.

Dann kam die Schlüsselstelle – der Innerkofler oder auch Grohmannkamin – eine Vierer-Kletterei. Ich hatte so meine Schwierigkeiten, aber dann war auch diese Stelle geschafft. Von dort noch 40 m Dreier-Kletterei und dann begingen wir das obere Ringband, das auf der Südseite um die komplette Zinne herumführt. Noch 30 oder 40 m Dreier-Kletterei und dann etwas Gehgelände zum Gipfel. In drei Stunden waren wir oben und hatten eine traumhafte Aussicht.


Volker_Hans_Kammerlander.jpg

Den Gipfelschnaps der anderen Seilschaft lehnte ich ab, da ich mächtig Bammel vor dem Abstieg hatte. Nach einer guten halben Stunde Rast begannen wir mit dem Abstieg. Es wurde hauptsächlich abgeseilt. Erst mal 20 m, damit man sich daran gewöhnt, dann aber über 50 oder 60 m senkrecht hinab. Das kostet eine Menge Überwindung. Wir gingen dann einen anderen Weg hinab als beim Aufstieg – Hans Kammerlanders Spezialabstieg. Beim vorletzten Abseilen fehlte der Abseilhaken und Hans baute mit einer sehr dünnen Repschnur um ein Felsköpfel einen Behelf. Ich wollte da nicht runter, aber Hans ließ sich nicht abbringen. Es ging gut und ich war heilfroh als ich wieder auf festem Boden stand.

Hans ist ein sehr netter Mensch, sehr sehr ruhig und konzentriert. Er erzählt viel und hat auch andere junge Bergsteiger in der Wand angeleitet, wie sie wieder heil herunterkommen – aus der tiefen Sorge heraus, den vielleicht noch etwas unerfahrenen jungen Menschen könnte etwas zustoßen.



› zur Übersicht

Abschiedsfeier von Bürgermeister Karl Köhler

koehler_tischtennis.jpg

09.05.2014 Am 1. Mai 2014 feierte Bürgermeister Karl Köhler seinen Abschied, nachdem er 30 Jahre das Geschick der Gemeinde Uttenreuth gelenkt hatte. Auch die Tischtennisabteilung beteiligte sich an der Feier und bedankte sich bei Karl für die über 20jährige aktive und sportlich erfolgreiche Karriere in der Tischtennis-Abteilung. Karl spielte immer in unserer ersten Herrenmannschaft - zunächst in den Kreis-, später auch in den Bezirksligen - und war an etlichen Aufstiegen in den siebziger Jahren beteiligt.

Beim Fest wurde er von seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Robert Lin und von seinem Enkel Christoph Haas zu einem Schlagabtausch herausgefordert. Karl hat sich wacker geschlagen, was man an seiner Körperhaltung gut sehen kann. Zum Abschluss überreichte ihm Abteilungsleiter Volker Rubin eine kleine Sammlung von Fotos aus seiner aktiven Zeit.


koehler_ueberreichung_erinnerungsfotos.jpg

› zur Übersicht

Unterstützung eines Kinderdorfprojekts in Kenia

13.08.2012 Das Waisenhaus der Kenia-Hilfe möchte den Mädchen ein liebevolles Zuhause und eine bessere Zukunft ermöglichen. Um das Waisenhaus zu führen, die Kinder zu verpflegen und mit dem Notwendigsten auszustatten, bitten die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins um Spenden, die gezielt und effektiv den Mädchen zugute kommen.

Im Namen der Tischtennisabteilung engagiert sich hier Elke Mauri. Sie sammelte bei den TT-Mitgliedern Sachspenden (Schultaschen, Rucksäcke usw.) und sandte sie nach Kenia. Kürzlich besuchte sie mit ihrem Mann Jochen das Waisenhaus. Hier ihr Bericht:


tanz_kenia_hilfe.jpg

„Zunächst möchte mich auf diesem Weg für alle Sachspenden des letzten Jahres bedanken. Im März 2012 haben wir die Kinder in Kenia besucht und die glücklichen Augen gesehen. Nach meiner Frage, was ich denn in das nächste Paket packen soll, kamen die Antworten: „Handtaschen“ und „Schuhe“, also alles, was Frauenherzen höher schlagen lässt. Ich würde mich freuen, mit Eurer Hilfe wieder für alle 22 Kinder etwas in dieser Richtung schicken zu können. Es sind alles Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren.“

Hier noch der Link zur Website der Kenia-Hilfe: http://www.kenia-hilfe-buxheim.de/



› zur Übersicht

Volker Rubin bezwingt Andengipfel

06.12.2010 Der Hinflug mit LAN Chile von Frankfurt führte uns über Madrid in die chilenische Hauptstadt Santiago de Chile. Nach der Ankunft am frühen Morgen absolvierten wir noch am gleichen Tag eine Stadtrundfahrt. Am nächsten Morgen flogen wir in den Norden von Chile nach Calama. Dort holten uns unsere chilenischen Bergführer ab und fuhren mit uns in die Atacamawüste nach San Pedro de Atacama.

Die Atacama ist die trockenste Wüste der Welt – es soll dort Orte geben, wo es seit 60 Jahren nicht mehr geregnet hat. Auch wir konnten dieses extrem trockene Klima mit dem tiefblauen Himmel und den gewaltigen Temperaturunterschieden zwischen Tag (30°C) und Nacht (0°C) erleben. Am Berg in 3000 bis 4000 m Höhe beträgt die Temperaturdifferenz (25°C / -15°C) an windstillen Tagen sogar 40 Grad.

Unser Akklimatisationsprogramm begann in 2600m Höhe in San Pedro de Atacama. Von dort unternahmen wir Ausflüge ins „Valle de la Luna“ (Mondtal), an den „Salar de Atacama“ (Salzsee) und zu den Geysiren von Tatio. Von Tatio aus bestiegen wir dann auch bei herrlichem Wetter und ganz wenig Wind unseren ersten Vulkan – den 5350 m hohen Cerro Soquete. Anschließend konnten wir den Staub des Tages in den heißen Quellen von Tatio abspülen – ein tolles Erlebnis, das Wasser ist ca. 30°C warm. Man muss sich nur sofort wieder warm anziehen, da doch immer ein frischer Wind weht.


tatio-anden1.jpg

Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf, um die Geysire von Tatio in ihrer aktivsten Phase zu erleben. Dann überquerten wir die Grenze nach Bolivien, wo wir den 5916 m hohen Licancabur in Angriff nehmen wollten. Der bolivianische Bergführer Macario, der am Fuße des Berges wohnt und ihn schon das 532ste Mal bestieg, führte uns. Wiederum war frühes Aufstehen (3:00 Uhr) angesagt, denn aus 4600 m Basishöhe ca. 1300 Höhenmeter auf- und wieder abzusteigen ist ein anstrengendes Tagespensum. Das Wetter war optimal: wolkenloser Himmel, viel Sonne und beinahe Windstille. Zunächst kamen wir gut voran. Dann allerdings hatten drei Teilnehmer in einer Höhe von etwa 5500 m Probleme. Einer bekam Kopfschmerzen, zwei weitere Teilnehmer waren zu langsam und mussten den Aufstieg abbrechen. Der Rest der Gruppe ging flott weiter und erreichte gegen 11:30 Uhr den Gipfel. Ich freute mich riesig – war es doch mein neunter 5000er und die zweitgrößte Höhe, die ich jemals erreicht habe – 1100 m über dem Gipfel des Montblanc, dem höchsten Berg der Alpen.


licancabur-anden2..jpg

Nach der Besteigung des Licancabur legten wir einen Ruhetag an der Pazifikküste ein und feierten den Gipfelsieg mit frischem Fisch und trockenem chilenischen Weißwein.

Als ganz großes Ziel stand nun noch der fast 1000 m höhere Ojos del Salado (6892 m) auf dem Programm. Also fuhren wir von der Küste wieder ins Landesinnere, etwas weiter nach Süden an die argentinische Grenze, und schlugen unser Lager wieder an einer Laguna Verde auf ca. 4300 m auf. Das Wetter dort war weiterhin sonnig, aber es wehte ein kalter Wind.

Die Wetterverhältnisse am Ojos selbst waren aber alles andere als einladend – im Gipfelbereich herrschten stürmische Winde von bis zu 100 km/h und die Temperatur betrug -40°C. Zudem hatten mein Freund Peter Foos und ich mit leichter Höhenkrankheit, Schlaflosigkeit und Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. In Anbetracht der vorhergesagten extremen Kälte am Berg brachen wir deshalb die Besteigung ab. Die restlichen Teilnehmer unserer Gruppe versuchten den Aufstieg trotzdem und von 13 Teilnehmern erreichten immerhin sechs den Gipfel, da der Wind am Tag des Aufstiegs überraschend abgeflaut war. Zwar bedauerte ich meine Entscheidung gegen den Aufstieg angesichts der Wetterbesserung etwas, aber letztlich geht es beim Bergsteigen vor allem auch darum, wieder heil und ohne Erfrierungen zurückzukommen.

Wir erholten uns noch einige Tage am Strand und kamen alle gesund und munter wieder in Deutschland an. Am Bahnhof in Nürnberg wurden wir von unseren Frauen und Freunden mit Weißwurst, Brezeln und Weißbier empfangen.

Der chilenische Norden ist zwar fast ausnahmslos Wüste und somit sehr karg, trotzdem hat die Landschaft seine Reize und man freut sich über jede kleine Oase oder einen überraschend erscheinenden Flusslauf mit grüner Vegetation. Von solchen Erlebnissen kann man wieder sehr lange zehren und man weiß zu Hause auch wieder die Bequemlichkeit und die Wärme eines Bettes und einer heißen Dusche besonders zu schätzen.



› zur Übersicht

Harald und Christian Böhm beim 100-km-Lauf von Biel

15.06.2009 Die 100 km von Biel, ein Klassiker unter den Ultraläufen, sollte für Harald Böhm und unseren Jugendleiter Christian Böhm (als Fahrradbegleitung) der sportliche Höhepunkt des Jahres 2009 sein. Bereits im September 2008 ging es in Vorbereitung – angefangen von einem Marathon in Venedig über Langlauftraining in den Wintermonaten bis zu durchschnittlich 100 Trainingskilometern pro Woche in der Zeit unmittelbar vor dem Lauf.


biel_full2.jpg

Am Freitag, dem 12. Juni um 22 Uhr wurde es dann Ernst. Am Eisstadion von Biel in der Schweiz fiel der Startschuss und zusammen mit etwa 1200 anderen „Verrückten“ ging es auf die lange, hügelige Distanz von 100 km. Bei Kilometer 22 wartete Christian auf seinen Vater, um ihn auf den letzten 78 km zu begleiten. Eine sternenklare Nacht und zahlreiche Feste am Rande der Strecke sorgten dabei für Ablenkung von den Strapazen.
Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang kurz nach 5 Uhr musste der sogenannte Ho-Chi-Minh-Pfad, eine 10 km lange wurzelige Strecke, überwunden werden. Danach lagen noch 33 harte Kilometer vor den beiden, wo mehr als zuvor Kämpfen angesagt war.

10:45 Uhr: Das Ziel bei Kilometer 99 schon fast in Sicht (siehe Foto).
10:56 Uhr: Das Ziel vor Augen, erklingt die Stimme des Stadionsprechers: „Harald Böhm vom SC Uttenreuth: 12 h 56 min“. Schlussendlich war es tatsächlich die erhoffte Nacht der Nächte von Biel.



› zur Übersicht

Volker Rubin bestieg 6000er im Everestgebiet

15.05.2007 Traum eines jeden Bergsteigers ist es, einmal im Leben im Himalaja zu klettern und den höchsten Berg der Erde, den Mt. Everest, mit eigenen Augen zu bestaunen. Genau diesen Traum erfüllte sich nun Volker Rubin. Hier sein Bericht:

Mit einer Gruppe des DAV Summit Club flogen wir am 5.April von Nürnberg über Wien nach Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal. Nach einem Tag Sightseeing in Kathmandu und dem letzten Packen unserer Ausrüstung flogen wir mit einer kleinen Propellermaschine nach Lukla ins Everestgebiet. Die Landebahn in Lukla ist nur 520m lang und mit 15 Grad Neigung gegen den Berg gebaut. An einem Ende (bei der Landung) steht ein Berg und am anderen Ende (beim Start) befindet sich eine 200m tiefe Schlucht. Dies macht sowohl die Landung als auch den Start in Lukla zu einem unvergesslichen Abenteuer. Die nächsten Tage begannen wir mit dem langsamen Anstieg, um uns zu akklimatisieren. Über verschiedene kleine Sherpadörfer erreichten wir dann nach zwei Tagen Namche Bazaar (3450m), die größte und bekannteste Sherpa-Ansiedlung im Everestgebiet.


everest_full2.jpg

Erstmals hatten wir bei guter Sicht einen tollen Blick auf die Eisriesen des Himalaja, unter anderem auf den Mt. Everest (8848m). Wir blieben zwei Tage, um die Akklimatisation weiter voranzutreiben, und erstiegen den Aussichtsberg Gong Ri (4042m). Auf der Höhe von ca. 4000m hielten wir uns nun einige Tage auf. Wir gingen ins Tal des Bhote Koshi, besuchten das Sherpadorf Thame, aus dem sowohl Tenzing Norgay (Erstbesteigung des Everest 1953 mit Sir Edmund Hillary) als auch Apa Sherpa (erstieg den Everest schon 16-mal ohne Sauerstoff) stammen.

Nachdem wir uns gut akklimatisiert fühlten, begann der Weg in die höher gelegenen Regionen. Über einen tollen Panoramaweg betraten wir das Tal des Khumbugletschers und sahen erstmals die Ama Dablam (6856m), einen der schönsten Berge der Welt und auch unser höchstes Ziel, den Island Peak (6189m). Wir übernachteten in einer Lodge in Gorak Shep in ca. 5200m Höhe.

Am nächsten Tag erklommen wir das Everest-Basislager (5300m). Hier sahen wir viele international besetzte Expeditionen und konnten Bergsteiger beim Durchqueren des gefürchteten Khumbu-Eisfalles beobachten. Am nächsten Tag erreichten wir dann unseren ersten 5000er, den leichten Kala Patar (5545m). Vo dort hat man einen hervorragenden Blick auf den Mt. Everest (8848m. Durch das Khumbutal hinab und weiter nach Osten erreichten wir den technisch etwas anspruchsvolleren Chuckhung Ri (5546m). In Chuckhung begannen dann die Vorbereitungen für „unseren ganz hohen Berg, den Island Peak (6189m)“.

Der Aufstieg von Chukhung ins Island Peak Basislager war eine einfache vierstündige Wanderung. Das Basislager liegt auf ca. 5200m. Nach dem Abendessen um 19 Uhr verschwand dann jeder in seinen warmen Schlafsack im Zelt. Wecken war um 1.30 Uhr und der Beginn des Aufstiegs mit Stirnlampen um 2 Uhr. Gegen 5 Uhr erreichten wir den Gletscher auf ca. 5800 m Höhe. Nach der Gletscherüberquerung galt es dann am Fixseil eine 100m hohe Firn- und Eiswand mit einer Neigung bis zu 50 Grad hochzusteigen. Weiterhin waren dann ca. 150m auf einem schmalen Grat nach Osten zum letzten ca. 80m hohen Gipfelaufschwung zurückzulegen. Am Gipfel des Island Peak (6189 m) angekommen, waren wir überglücklich und genossen den traumhaften Rundblick auf all die hohen bekannten und unbekannten Gipfel des Himalaja. Am Gipfel hissten wir dann die Frankenfahne, die auf dem Berg verblieb.

Der Abstieg war dann etwas weniger anstrengend. Nach einer weiteren Nacht im Zelt des Basislagers begann der Rückweg. Wir benötigten vier Tage nach Lukla, wo dann am Abend ein schönes Abschlussfest gefeiert wurde. Am nächsten Tag flogen wir nach Kathmandu zurück, um im Hotel ausgiebig zu duschen und uns am Pool zu erholen. Die Reise war voll von Eindrücken über die Berge, die Menschen, ihre Kultur, ihre Religion und die Lebensweise in diesem vom üblichen Straßenverkehr völlig isoliertem Gebiet, die mich lange beschäftigen werden. Das Erreichen aller Gipfel war ein sehr schöner persönlicher Erfolg für alle Teilnehmer.